Vorschau: Veranstaltungen 2024
Odyssee - heute
20.11.2024, 17:00 / 19:30 Uhr, Alte Residenz, Abguss-Sammlung bzw. Salzburger Landestheater – (Zirkel Antike Salzburg)
Georg DANEK (Wien) und Carl Philip von MALDEGHEM (Salzburg)
In einem Podiumsgespräch diskutieren der renommierte Homerforscher Georg Danek, der an mehreren Theaterprojekten zu Homer beteiligt war, und der Intendant des Salzburger Landestheaters, Carl Philip von Maldeghem, Tendenzen und Möglichkeiten einer modernen Deutung der Odyssee. Am Abend besuchen wir gemeinsam die Vorstellung der "Odyssee" am Landestheater.
Anmeldung für Zirkel-Mitglieder ab sofort hier.
Cambodunum - Kempten: Erste Provinzhauptstadt Raetiens?
26.11.2024, 18:00 Uhr, Alte Residenz, Abguss-Sammlung – (Fachbereich Altertumswissenschaften)
Salvatore ORTISI und Maike SIELER / München
Seit den Ausgrabungen des späten 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gilt Cambodunum / Kempten mit seinem weitgehend bekannten Grundriss als Paradebeispiel frühkaiserzeitlicher Stadtplanung. Um die noch offenen Fragen vor allem zur Chronologie der Stadtentwicklung zu klären, wurden seit 2019 Teile der zentralen Wohnbebauung (Insula 1) und des älteren Steinforums untersucht. Die Nachgrabungen erbrachten neue Erkenntnisse vor allem zu den Anfängen Cambodunums.
So lässt sich nun der frühe Steinausbau sowohl der Privatbauten als auch der öffentlichen Anlagen nachweisen. Die zentrale Bedeutung der Stadt zeigt sich auch in ihrem schnellen Wiederaufbau nach einer verheerenden Brandkatastrophe um die Mitte des 1. Jahrhunderts. Die Ergebnisse der Untersuchungen bilden gleichzeitig die wissenschaftliche Grundlage für eine geplante befunderhaltende Visualisierung der südlichsten Gebäudeeinheit der Insula 1 im Archäologischen Park Cambodunum.
Männerfantasien in antiken Kulturen
09.12.2024, 18:30 Uhr, HS 230 (Zugang über Kapitelgasse 6) – (Winckelmann-Vortrag, Veranstaltung des Fachbereichs Altertumswissenschaften)
Martin ZIMMERMANN / München
Mit Griechenland und Rom verbindet man heute oft ausschweifende Feste, zu denen regelrechte Sexorgien gehörten. Das griechische Symposion und die kaiserzeitlichen Feste Roms regen beispielsweise die Filmindustrie an, solche Ausschweifungen in Szene zu setzen.
Man muss sich allerdings kritisch fragen, ob die gezeigten Bilder und die aktuell verbreiteten Vorstellungen nicht mehr über heutige Fantasien aussagen als über die damaligen Zeitgenossen. Die antike Literatur wie auch bildliche Darstellungen bieten nämlich oft geradezu verstörende Szenen brutaler Sexualität, die vor allem die unbegrenzte Verfügungsgewalt der Männer über Frauenkörper spiegeln.
Es stellt sich aktuell die Frage, wie man mit diesen im Sex manifestierten antiken Machtdiskursen umgehen kann und wie diese Form antiker Literatur zu bewerten ist.